Bewusstseinsbildung.

Das Kastenwesen in Indien besteht seit mehr als 3.000 Jahren. Von Generation zu Generation wurde und wird noch immer weitervermittelt, dass der Kontakt mit den Unberührbaren, den so genannten Dalits, unrein macht. Im extremsten Fall müssen die von der Gesellschaft verstoßenen Kastenlosen sogar beim Gehen den Boden, worauf ihr Schatten gefallen ist, mit einem Besen „reinigen“.

 

Die Dalits sind immer noch davon überzeugt, dass ihre schlechte Lebenssituation auf die Sünden in ihrem früheren Leben zurückzuführen ist. Sie sind der Meinung, dass ein Tier mehr Recht zum Leben hat, als sie selbst. Daher ist eine der wichtigsten Aufgaben von CDS die Bewusstseinsbildung. In vielen Gesprächen, Workshops und mit Straßentheater wird ihnen gelehrt, dass sie gleichwertige Menschen sind, das Recht auf Bildung haben und wie sie ihre Lebenssituation verändern und verbessern können.

 

Rechtsbeistand.

Die Dalits sind immer wieder vielen Gräueltaten ausgesetzt. So werden z.B. Frauen, die es geschafft haben im Haushalt von reicheren Indern arbeiten zu dürfen, von den Männern dort vergewaltigt, Slumbewohner werden vertrieben und ihre Hütten werden angezündet, wenn der Grund, auf denen die Hütten stehen, als Bauland benötigt wird.

Die so genannten Landlords (Großgrundbesitzer) betrügen die Arbeiter um den gerechten Lohn oder vergeben überteuerte Kredite. Frauen werden oftmals mit Kerosin übergossen und angezündet, wenn die Familie der Frau sich weigert, weitere Mitgiftforderungen der Familie des Ehemanns zu erfüllen.

 

Da die Dalits kaum die nötigen Mittel haben, um den täglichen Lebensbedürfnissen gerecht zu werden, kann sich keiner Rechtsbeistand leisten. CDS berät diese Menschen kostenlos.

 

Gesundheitsförderung.

Die Lehrer achten sehr darauf, dass die Kinder gewaschen und so ordentlich wie möglich in die Schule kommen. Verschiedene Ärzte halten bei den Kindern und Eltern in den Slums Vorträge über die Wichtigkeit der Hygiene. Die schlechte gesundheitliche Versorgung der Slumkinder machte es notwendig, dass jeder Lehrer eine Grundausbildung in erster Hilfe bekam (Abnahme von Blutproben bei Verdacht auf Thyphus, Verteilen von Medikamenten, Erstversorgung von Wunden, usw.). Es finden jährlich Untersuchungen und Impfaktionen durch Ärzte in den Kindergärten statt. In Krankheitsfällen verordnet der Arzt auch Medikamente. Inzwischen werden auch ältere Menschen und Schwangere von den Ärzten untersucht und behandelt.

 

Auch in Indien breitet sich die Immunschwächekrankheit Aids (“Acquired Immunodeficiency Syndrome”, englisch für das “erworbene Immun-Schwäche-Syndrom”) immer mehr aus. In Zusammenarbeit mit einer Ärztin und vielen Experten finden regelmäßig Vorträge und Diskussionen in den Slums statt. Dabei werden auch Medikamente an infizierte Personen verteilt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird dieses Angebot inzwischen dankbar angenommen und CDS hat viele positive Rückmeldungen von den Menschen erhalten.

 

CDS kooperiert mit den öffentlichen Krankenhäusern und bietet den armen und bedürftigen Menschen:

  • Kostenfreie Behandlung und Medikamente
  • Kostenfreie Augenuntersuchungen
  • Informationsmaterialien für ein gesundes Leben
  • Programme zu Aidsaufklärung